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Wiedergutmachungsbemühungen der Evangelischen Stiftung Volmarstein

Wenn das bestehende Recht nicht ausreichen sollte, angemessene Entschädigungen zu zahlen, stehen deshalb die Träger der Heime in der moralischen Pflicht, über eigene Modelle der Hilfe nachzudenken. Denn eines darf nicht sein: dass nach Jahrzehnten des Unter-den-Teppich-Kehrens die letzte Chance vertan wird, den immer älter werdenden Opfern späte Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Dieser Pflicht, eigene Konzepte unter den Stichworten Entschuldigung, Wiedergutmachung, Erinnerung und Versöhnung zu entwickeln, hat sich die Evangelische Stiftung Volmarstein gestellt.

Am 07.07.09 trafen sich vier Mitglieder der Arbeitsgruppe zum Gespräch mit Stiftungssprecher Jürgen Dittrich und Fachbereichsleiter Eckhard Meinecke. Schon zu Beginn der Sitzung trug Dittrich ein umfangreiches Konzept für eigene Anstrengungen der ESV zur Bewältigung zahlreicher Probleme vor. Die Arbeitsgruppe wird in den kommenden Tagen dieses Konzept detailliert vorstellen. Da erstmalig ein gemeinsames Protokoll beschlossen wurde, welches bereits in Arbeit ist, wird die Arbeitsgruppe dem Protokoll nicht vorgreifen. Vereinbart ist, daß dieses Protokoll komplett hier eingestellt wird.

In entspannter Atmosphäre: Jürgen Dittrich erläutert Konzepte der ESV. Klaus Dickneite sammelt Stichpunkte für die Erwiderung der Arbeitsgruppe. Ina Hüffer, ehemalige Assistentin des Gruppensprechers, war von Anfang an dabei. Auch für diesen Tag nahm sie sich Zeit, um Stichpunkte für jene Gruppenmitglieder mitzuschreiben, die nicht an der Konferenz teilnehmen konnten.

 

Mitglieder der Gesprächsrunde:

Ø  Fr. Behrs

Ø  Hr. Dickneite

Ø  Hr. Jacob

Ø  Hr. Moretto

Ø  Fr. Hüffer (ehemalige Assistentin)

Ø  Hr. Dittrich

Ø  Hr. Meinecke

Ø  Fr. Nonn (Protokoll)

 

Historische Aufarbeitung

Das Buch von Hr. Prof. Schmuhl und Fr. Dr. Winkler, in dem die Ereignisse der 50er und 60er Jahre wissenschaftlich aufgearbeitet werden, wird Ende des Jahres im Verlag für Regionalgeschichte (Bielefeld) veröffentlicht werden. Textpassagen, die auf Interviewmaterial beruhen, werden zuvor an die Interviewpartner und – partnerinnen zugestellt, um ihr Einverständnis einzuholen und mögliche Einwände zu berücksichtigen.

Die Evangelische Stiftung Volmarstein lässt allen Betroffenen das Buch kostenlos zukommen.

Außerdem wird das Buch an Interessensvertreter und Institutionen aus den Bereichen Politik, Diakonie und Kirche gesendet.

Das Buch erscheint in einer Auflage von ca. 500 Stück. Es kann eine 2. Auflage nachgedruckt werden. Der Preis eines Buches wird unter 20 Euro liegen.

Verabredung

Das Buch von Hr. Prof. Schmuhl wird zwei Vorworte enthalten.

Ø In das Vorwort des ESV-Vorstandssprechers werden Aspekte aufgenommen, die aus Sicht der ehemaligen Heimkinder in der Entschuldigung gefehlt haben.

Ø Die Freie Arbeitsgruppe JHH wird auch ein Vorwort verfassen.

Die Entschuldigung der ESV wird im Buch dokumentiert.

 

Runder Tisch Berlin

Die ESV setzt sich dafür ein, dass Ergebnisse des RT auch für die ehemaligen Heimkinder aus dem Bereich der Behindertenhilfe gelten oder angemessen übertragen werden können. Herr Dittrich hat entsprechend u.a. die Vorsitzende des RT Berlin angeschrieben.

Die Arbeitsgruppe lehnt eine einfache Übertragung der bisher bekannten Ergebnisse des jetzigen Berliner Runden Tisches auf die Personengruppe behinderter Heimkinder ab. 

Stattdessen fordert die Arbeitsgruppe, dass die betroffenen ehemaligen Heimkinder neben der normalen Rente und Sozialleistungen finanzielle und materielle Unterstützung erhalten, die bis zum Lebensende nicht auf Leistungen öffentlicher und sonstiger Kostenträger angerechnet werden, um ihr Leben und Wohnen zukünftig so gestalten zu können, dass sie die von ihr gewünschte Wohn- und Lebensform umsetzten und am Leben in der Gemeinschaft ohne administrative Erschwernisse sowie der dafür erforderlichen Sicherung der Mobilität teilhaben können.

Jedes der Opfer sollte eine Grundrente haben und darüber hinaus besonders Betroffene eine weitere Entschädigung erhalten. Die finanziellen und materiellen Entschädigungsleistungen dürfen bis zum Lebensende der Betroffenen nicht auf Leistungen öffentlicher oder privater Kostenträger angerechnet werden. Dies kann allerdings nur im politischen Raum entschieden werden.

Es muss einen separaten bundesweiten Runden Tisch geben für betroffene ehemalige Heimkinder mit Behinderung. Auf der Grundlage der UN-Charta prüft die FAG eine Diskriminierungsklage.

Die hohe Forderung des Vereins ehemaliger Heimkinder e.V. (25 Mrd. Euro) wird kritisch gesehen.

Die Evangelische Stiftung Volmarstein hat in vielen Veranstaltungen, in Gremien und bei Verbänden die Berücksichtigung der betroffenen ehemaligen Heimkinder mit Behinderung eingefordert. Die Aufarbeitung in anderen Behinderteneinrichtungen läuft allerdings gerade erst an.

Verabredung

Die Freie Arbeitsgruppe JHH und die Evangelische Stiftung Volmarstein werden künftig enger zusammenarbeiten, insbesondere im Bemühen, beim Diakonischen Werk und den zuständigen politischen Gremien zu bewirken, dass die angestrebten Ziele in der jeweiligen Zuständigkeit unterstützt und soweit in eigener Entscheidungskompetenz auch positiv im Interesse der betroffenen behinderten Menschen Entscheidungen unverzüglich herbeigeführt werden.

Die Freie Arbeitsgruppe JHH und die Evangelische Stiftung Volmarstein werden  sich gegenseitig über wichtige Entwicklungen informieren und weitere Maßnahmen gemeinsam absprechen.

Adressen der ehemaligen Heimkinder werden geprüft und aktualisiert.

In einem gemeinsamen Brief (Volmarstein + Freie Arbeitsgruppe JHH), der von Hr. Dittrich entworfen wird, sollen die externen ehemaligen Heimkinder auf Möglichkeiten der therapeutischen und sonstigen Hilfen hingewiesen werden.

 

Konkrete Hilfemöglichkeiten:

Einzelne ehemalige Heimkinder, die in Häusern der ESV leben oder durch Dienste der ESV betreut werden und die akut Unterstützung und Hilfe brauchen, erfahren diese kurzfristig. Gemeinsam mit einzelnen ehemaligen Heimkindern und Vertretern der Stiftung Volmarstein werden bis zum 15.09.2009 Lösungen und Hilfsangebote (wie z.B. eine neue Wohnsituation) erarbeitet, die die aktuelle Situation der Betroffenen verbessert. Einzelne Gespräche sind bereits erfolgt.

Weitere Hilfestellung für ehemalige Heimkinder

Die Evangelische Stiftung Volmarstein bietet Hilfestellung und fachliche Beratung durch Sozialarbeiter bei Beantragungen gegenüber Behörden an.

Außerdem besteht für die ehemaligen Heimkinder die Möglichkeit der therapeutischen und seelsorgerischen Hilfen und Begleitungen durch:

Ø Pastor i.R. Burckhard Ohnesorge (Hagen )

Ø den psychlogischen Dienst der ESV

Ø Hilfestellung bei Beantragung von Therapien bei der jeweiligen Krankenkasse (z.B. bei Traumatisierungen)

Ø finanzielle Unterstützung bei therapeutischer Begleitung im Einzelfall auf Antrag an die ESV, wenn die Krankenkasse nicht ausreichend finanziert.

 

Ort und Zeit des Gedenkens und des Nachdenkens

Das Thema „Ehemalige Heimkinder in Volmarstein“ wird als Seminar im Fortbildungskatalog 2009 / 2010 der Evangelischen Stiftung Volmarstein angeboten (Kurs Nr. 1300 / 09.09.10 und 30.09.10). Referenten sind Hr. Dittrich und Hr. Bücken. Betroffene ehemalige Heimkinder nehmen an dem Seminar teil. Fr. Behrs und Hr. Dickneite haben ihre Mitarbeit zugesagt.

Die ESV schlägt vor, ein noch zu errichtendes Kinderheim in der Nähe des ehemaligen JHH nach „Marianne Behrs“zu benennen und mit entsprechendem Erinnerungstext an die schwierige Zeit 50er/60er Jahre zu versehen.

Die Arbeitsgruppe begrüßt diesen Vorschlag sehr und wird diese Idee noch intern weiter besprechen.

Treffen der ehemaligen Heimkinder

Die ehemaligen Heimkinder möchten sich noch einmal in größerer Runde treffen. Räumlichkeiten zur Übernachtung und zur Tagung werden ihnen wieder im BBW zur Verfügung gestellt.

Die Terminplanung des BBW (lange Heimfahrtwochenenden) sendet Hr. Dittrich zeitnah an Hr. Jacob.

Links und unten:
Westfälische Rundschau online 17.07.09

Johanna-Helenen-Heim
Kinderheim soll Namen von Opfer tragen
Wetter, 17.07.2009, Klaus Görzel

Ein Kinderheim, das ganz in der Nähe des früheren Johanna-Helenen-Heims gebaut werden soll, wird nach Marianne Behrs benannt.

 Die heute 59-Jährige zählt zu den Kindern, die in der unmittelbaren Nachkriegszeit im Johanna-Helenen-Heim misshandelt worden sind und oft noch heute unter den Folgen leiden.

Bei einem Gespräch in der Vorwoche haben Vertreter der Evangelischen Stiftung Volmarstein und der Freien Arbeitsgruppe Johanna-Helenen-Heim weitreichende Verabredungen über eine engere Zusammenarbeit getroffen. In der ESV hatte vor drei Jahren, noch unter dem damaligen Vorstandschef Ernst Springer, eine Aufarbeitung der Heimgeschichte begonnen. Den Opfern ging das zunächst nicht weit genug, so dass sie selbst nach Zeugen und Zeugnissen der Seelenqual von behinderten Kindern suchten.

Vor wenigen Wochen haben die beiden Historiker, die im Auftrag der ESV die Heimzustände erforscht hatten, ihre zentralen Ergebnisse vorgelegt. Ende des Jahres soll daraus ein Buch geworden sein, das außer dem Vorwort von Professor Schmuhl auch ein Vorwort der Freien Arbeitsgruppe enthalten wird - auch das ein Teil der Verabredungen. Vereinbart wurden auch konkrete Hilfen für ehemalige Heimkinder, die heute noch in Häusern der ESV leben. Gibt es etwa Wünsche nach einer neuen Wohnsituation, sollen sie kurzfristig erfüllt werden.

Gleich zweimal spielte das Gedenken und Nachdenken über die Verhältnisse der Nachkriegszeit in der Gesprächsrunde eine Rolle. Vor Monaten schon hatte Jürgen Dittrich, der neue ESV-Chef, deutlich gemacht, dass er von einer Gedenktafel oder einem Mahnmal nicht viel hält. Stattdessen sprach er sich für „lebendige Steine” aus. Gemeint war damit eine Mitarbeiterschulung, die die Misshandlungen von damals thematisiert. Nun haben auch Marianne Behrs und ein weiteres Mitglied der Arbeitsgruppe ihre Mitarbeit zugesagt. Damit habe der Versuch, sensibel zu sein, den Anfängen von Machtmissbrauch in der Pflege entgegenzutreten, „einen ganz anderen Klang”, freut sich Jürgen Dittrich.

Marianne Behrs überlegt derweil, wie das Gedenken in dem Heim aussehen kann. Eine Wand mit Fotos stellt sie sich vor, und mit den Namen der geschundenen Kinder.
 

Ein Lichtblick
Posted in News, heimkinder by dierkschaefer on 25. Juli 2009
Kinderheim soll Namen von Opfer tragen,
so betitelt das Portal der WAZ Mediengruppe einen Artikel.
http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/wetter/2009/7/17/news-126088480/detail.html
Das ist wirklich eine Meldung, auch wenn gleich jemand, pseudonym wie inzwischen leider üblich, von „Gesülze“ spricht.
Die Absicht der Evangelischen Stiftung Volmarstein, ein neues Heim in der Nähe des Johanna-Helenen-Heims nach einem mißhandelten Heimkind zu benennen, ist nach meiner Ansicht die höchste Anerkennung, die auf der symbolischen Ebene möglich ist.
Natürlich darf es nicht bei der Symbolik bleiben. Aber wer ein so hohes Symbol setzt, wird sich der Erwartung nicht widersetzen wollen/können, auch die finanzielle Seite der Rehabilitation angemessen zu regeln.
Das Marianne-Behrs-Heim ist ein Lichtblick. Marianne Behrs, so schreibt „derwesten“, „überlegt derweil, wie das Gedenken in dem Heim aussehen kann. Eine Wand mit Fotos stellt sie sich vor, und mit den Namen der geschundenen Kinder.“
 

Link

Quelle: “ESV-intern” 3/09
freigegeben mit freundlicher Genehmigung von Pfarrer Dittrich

Erster gemeinsamer Brief an ehemalige Mitschüler/Mitschülerinnen
ESV-Angebot: Hilfestellung durch Sozialarbeiter, Seelsorger und Therapeuten

Erklärung der Arbeitsgruppe:

Die ursprüngliche Absicht, jede Hife im einzelnen zu dokumentieren, wurde fallengelassen. Es handelt sich großteils um Hilfen individueller Art, um sehr persönliche Hilfen, um an einzelne Heimopfer angepasste Hilfen.
Es wird deutlich sichtbar, daß die ESV immer wieder Wege und Möglichkeiten sucht, den Rahmen ihrer Möglichkeiten auszuschöpfen, um einzelnen ehemaligen Schülerinnen und Schülern Hilfe zu bieten. Es ist auch deutlich erkennbar, daß Stiftungssprecher Pfarrer Dittrich sich immer wieder persönlich über den Verlauf einzelner Hilfsmaßnahmen informiert und den ausführenden Abteilungen großen Entscheidungsspielraum überlässt.

Wir stellen die Berichterstattung über Einzelfallhilfen ein und haben die entsprechende Seite von der HP genommen. Maßnahmen, welche die gesamte Gruppe der Heimopfer betreffen, werden wir auf dieser Seite, nach dieser Erklärung, veröffentlichen. Über das “Marianne-Behrs-Haus” existiert eine eigene Seite.

Gruppensprecher
17. 11. 2009