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Freie Arbeitsgruppe JHH 2006


Liebe ehemalige Mitschülerinnen!
Liebe ehemalige Mitschüler!
Liebe Besucherinnen und Besucher dieser Homepage!


Was für ein spannendes Jahr geht nun unaufhaltsam dem Ende entgegen!

Das vergangene Jahr versprach zum Ende hin eine Sensation: Das erste Heimkind vor der Zeit 1967 sollte eine Opferrente nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG) erhalten und das bis zum Lebensende, ohne zukünftige Routineüberprüfungen auf die Berechtigung. Es erhielt bereits eine Nachzahlung, weil es den Antrag schon zwei Jahre zuvor gestellt hatte. In der Weihnachtszeit wurde der Bescheid wieder einkassiert. Plötzlich wollte man nichts mehr von der bewilligten Opferrente in ansehnlicher Höhe wissen, kürzte die Hilfe um 90 Prozent. Erhebliche Proteste, unter anderem auch von unserer Arbeitsgruppe, konnten die Rückzahlungsforderungen der Nachzahlung verhindern. Sonst wäre dem Heimkind noch mehr Schaden zugefügt worden, als es bereits durch diesen unbarmherzigen Verwaltungsakt erlitten hat. Wir werden wohl bald auf unserer Homepage über diesen Skandal berichten. Damit ging das vergangene Jahr eher erschütternd zu Ende.

Das Jahr 2009 begann mit unseren Vorbereitungen zu dem öffentlichen Vortrag der Wissenschaftler Dr. Ulrike Winkler und Professor Dr. Hans-Walter Schmuhl im März in der Martinskirche. Es galt, die Presse einzuladen und Aufmerksamkeit für diesen Termin zu finden. Ziel der Veranstaltung sollte die Bekanntgabe erster Ergebnisse der Ermittlung der Historiker sein. Ein Film über die Arbeit der Freien Arbeitsgruppe JHH 2006 war in Planung, wurde aber mangels Interesse öffentlich-rechtlicher Fernsehsender wieder abgesagt.

Den Monat März beherrschte Trauer und Erschütterung. Dr. Ulrich Bach, Mitgründer der Freien Arbeitsgruppe, starb am 8. März. Noch zwei Tage vorher stellte er einen Brief an eine Puppe fertig. Diese Puppe hatte auf schwierigen Wegen zu einem ehemaligen Heimkind gefunden. Der Brief ist unter den „Erinnerungen MB“ zu finden. Ulrich Bach war Fordernder und Fördernder, Anspornender und Bremser, Ratgeber und Mahner. Bis zu seinem Tode war er um Versöhnung mit der Evangelischen Stiftung Volmarstein bemüht. Er hat eine Lücke hinterlassen.

Am 26. März berichteten die Historiker über ihre Erkenntnisse. Eine Zeitung berichtete: „Dem aufmerksamen Zuhörer stockte der Atem ...“ Es war eine bedrückende Stunde, so wie sie die Martinskirche sicher selten erlebt hat. Eine große Betroffenheit war in der Kirche zu spüren, als eine Zwangsfütterung detailliert beschrieben wurde. Man ging eher stumm auseinander.

Im Juni dieses Jahres erhielten alle der ESV bekannten ehemaligen Heimkinder ein Entschuldigungsschreiben. Ebenso entschuldigte sich die ESV öffentlich im Rahmen einer Presseerklärung. So ganz war die Arbeitsgruppe mit dieser Entschuldigung nicht einverstanden, fehlten in ihr doch Worte des Bedauerns über das Verhalten der Anstaltsleitung bis zum Ende des Jahres 2006.

Ein aufregender Tag war der 7. Juli 2009. Ein Filmteam war zu Gast beim Gruppensprecher. Es war dem Team bekannt, dass in den Mittagsstunden ein Treffen mit Stiftungssprecher Pfarrer Dittrich stattfinden sollte. Wir wurden nach unserer Einschätzung über das Ergebnis dieser Sitzung befragt und waren recht pessimistisch. Das Filmteam begleitete uns bis vor das Verwaltungsgebäude der ESV und wartete länger als geplant. Aus einem geplanten 1½-stündigen Gespräch wurden fast drei Stunden. Was die Arbeitsgruppe dort zu hören bekam, verschlug ihr zeitweise den Atem. Ein neu zu erbauendes Kinderheim gegenüber dem damaligen Johanna-Helenen-Heim soll den Namen eines besonders betroffenen Heimopfers tragen. Marianne war die Erste, die während der Sitzung davon erfuhr. Über eine Zusage wollte sie nicht allein entscheiden, auch darum, weil sie nicht im Mittelpunkt stehen möchte. Darum haben wir einige Tage später gemeinsam den Vorschlag der ESV begrüßt und wir werden Marianne zur Seite stehen, wenn die damit verbundenen Feierlichkeiten und Öffentlichkeit auf sie zukommen.

Nach dem Gespräch mit Stiftungssprecher Jürgen Dittrich und Fachbereichsleiter Ekkehard Meinecke konnten wir dem Filmteam sehr viel positive Mitteilungen machen. Individuelle Einzelfallhilfe wurde angeboten, Kostenübernahme für nicht bezahlte psychotherapeutische Behandlungen und engere Zusammenarbeit beschlossen. Details sind auf der Homepage unter „Wiedergutmachung ESV“ aufgelistet.

Die letzten Monate waren von Zusammenarbeit geprägt. Ein erster gemeinsamer Brief ging an die Ehemaligen. Es wird deutlich sichtbar, dass es die ESV nicht bei Worten belässt, sondern immer wieder nach Möglichkeiten der individuellen Hilfe sucht. Wo auch immer der Gruppensprecher anklopft, steht die Tür weit offen. Fachbereichsleiter Ekkehard Meinecke und Reinhard Nellen kümmern sich persönlich um noch in Volmarstein lebende Männer und Frauen, die in den 50er und 60er Jahren zu leiden hatten.

Inzwischen sind wir auf dem Weg zur Versöhnung mit der ESV. Dieses zeigt sich bereits daran, dass kaum noch Briefe gewechselt werden. Heute kann man auch mal zum Telefonhörer greifen oder spontan eine Email schreiben. Das zeigt sich auch an der sich verändernden Buttonleiste der Homepage. Standen die „Erinnerungen“ mit den folgenden einzelnen Beiträgen ganz oben unter dem Button „Aktuelles“, so sind einige andere Themen heute genauso wichtig für die Arbeitsgruppe.

So gilt es, die Öffentlichkeit für das Schicksal behinderter Heimkinder (nicht nur der damaligen Orthopädischen Anstalten Volmarstein) zu sensibilisieren, Politiker und Rechtsnachfolger darauf aufmerksam zu machen, dass es unerträglich wäre, ihnen einen weiteren Heimaufenthalt, nunmehr in einem Altenheim, zuzumuten. Es geht um Entschuldigung der damals verantwortlichen Aufsichtsorgane und der Rechtsnachfolger der kirchlichen Träger. Hier sind die Landesjugendämter und für unseren Bereich das Diakonische Werk in der Pflicht. Es geht aber auch um Opferentschädigung und um Opferrente, weil viele Ehemalige aufgrund ihrer Erlebnisse und mangelnder Ausbildung keine berufliche Rehabilitation erfahren konnten und sie dadurch zu Sozialhilfeempfängern wurden. Ihnen muss Menschenwürde zurückgegeben werden.

Die Homepage hat gewaltig an Umfang zugenommen. Nicht mehr die Dokumentation der Aktivitäten der ESV ist wichtigster Punkt, sondern die Öffentlichkeitsarbeit der Arbeitsgruppe und die Vernetzung mit anderen Interessengruppen. Eine wichtige Seite ist der „Blick über den Tellerrand“ und die unterstützenden Meinungen und Berichte auf der Seite „Schäfer-Kappeler“. Jeden Monat greifen einige tausend Interessierte auf die Homepage zu.

Ein großer Kraftakt war auch die Rekonstruktion der Räumlichkeiten im damaligen Johanna-Helenen-Heim. Erst heute wird uns richtig bewusst, welche räumliche Enge in den 50er und 60er Jahren herrschte. Aus alten Bauzeichnungen konnten wir den Urzustand wieder aufzeigen. Interessant wäre es, einmal die Betten mit den Vornamen Ehemaliger zu versehen, die in ihnen gelegen haben.

Das nächste Jahr macht uns nicht arbeitslos. Wir unterstützen selbstverständlich das Jahresspendenprojekt „Marianne-Behrs-Haus“ der ESV und wollen mit Ihrer Hilfe ein „kuscheliges Kinderheim“ mitgestalten. Dazu dient unsere Aktion „KK“. Diese Initiative möchten wir Ihnen auch auf diesem Wege ans Herz legen.

Wir unterstützen auch den Bußaufruf des Diplomtheologen und Diplompsychologen Pfarrer Dierk Schäfer. Dierk Schäfer fordert die Kirchen auf, am nächsten Buß- und Bettag oder am Tag der unschuldigen Kindlein einen Bußgottesdienst zu veranstalten, in dessen Rahmen zu Spenden für verschiedene Fonds aufgerufen werden soll. Für diese Aktion haben wir die Extraseite „Bußaufruf D. Schäfer“ eingerichtet. Dierk Schäfer hat sich auf die Seite aller Heimopfer gestellt und unterstützt sie täglich. Auch an dieser Stelle dafür herzlichen Dank!

Im Januar oder Februar des kommenden Jahres soll das Buch der Historiker auf den Markt kommen. Alle Ehemaligen erhalten ein Freiexemplar. Mit Erscheinen des Buches wird eine Präsentation in der ESV stattfinden. Einige Tage oder Wochen danach werden wir ein großes Treffen ehemaliger Schülerinnen und Schüler durchführen, zu dem wenigstens an einem Tage auch Vertreter der ESV eingeladen sind. Wir werden über das Buch diskutieren und unsere Meinung dazu auf der Homepage zusammenfassen. Selbstverständlich wird genug Zeit bleiben, „ganz unter uns“ zu klönen und Erfahrungen auszutauschen. Vielleicht schaut einer der Historiker vorbei, um mit uns über dieses Buch zu sprechen.

Im Oktober 2010 werden wir ein Symposium im Rahmen der Reha-Care in Düsseldorf durchführen. Im Mittelpunkt werden nicht die ESV, sondern die Heimopfer insgesamt stehen. Ihr Kommen haben bereits Professor Kappeler und Dierk Schäfer zugesagt.

Mit diesen Informationen möchten wir Sie ins nächste Jahr begleiten. Wir wünschen Ihnen eine freundliche Adventszeit, glückliche, aber auch geruhsame Weihnachtstage! Allen kranken und schwachen Ehemaligen sind wir in Gedanken nahe und hoffen auf Prozesse der Besserung.

Ihnen, liebe Leser, wünschen wir schöne Weihnachten und allen zusammen ein gutes neues Jahr.
Bleiben Sie uns gesonnen, unterstützen Sie unsere Arbeit und machen Sie anderen ehemaligen Heimkindern Mut, ähnlich wie wir, die Aufarbeitung ihrer Vergangenheit selbst in die Hand zu nehmen, so wie es Ulrich Bach Anfang 2006 auch von uns gefordert hatte.

Herzlichst
Ihre

Freie Arbeitsgruppe JHH 2006

Dezember 2009

Dierk Schäfer - Weihnachtsgruß für die ehemaligen Heimkinder

Vorbemerkung

Es war Helmut Jacob von der Freien Arbeitsgruppe JHH (Johanna-Helenen-Heim), der mich fragte, ob ich nicht einen Gruß an alle Heimkinder „auf unserer Weihnachtsgrußseite“ schreiben möge.

Der würde aber sehr „pfarrerlich“ ausfallen, antwortete ich. Denn ich weiß, daß viele ehemalige Heimkinder fürchterlichste Erfahrungen mit dem ganzen Komplex »BIBEL-KIRCHE-CHRISTEN-GOTT« hinter sich haben und „rot“ sehen bei allem, was sie auch nur entfernt daran erinnert.
Darum also mein Vorbehalt, darum auch diese Vorbemerkung.
Helmut Jacob meinte dann aber, er würde ja nicht jeden Pfarrer bitten.

Nun also denn …
Ich bin aber immer noch bei der Vorbemerkung. Sehr „pfarrerlich“ würde der Gruß ausfallen, hatte ich geschrieben und dabei an mein Selbstverständnis gedacht. Als Funktionär der real existierenden Kirche Jesu Christi zu evangelisch-Württemberg bin ich im Ruhestand, doch nur als solcher.

Wenn ich Sie, verehrte Leserin, und Sie, verehrter Leser, nun zu einem Gedankenspaziergang einlade, sollten Sie aber nicht argwöhnen, in irgendeiner Weise vereinnahmt zu werden.
Wenn ich von „Gott“ spreche, dann ist es für diesen Spaziergang unerheblich, ob dieser Gott außerhalb unserer Vorstellungen existiert. Interessant und wichtig ist allerdings, wie Gott in unserem Kulturkreis, in der Bibel und dem „Christlichen Abendland“ „gedacht“ wurde.

Damit sind wir aber schon beim Beginn des Gedankenspaziergangs.
Wenn Sie nicht mitgehen wollen, hören Sie einfach an dieser Stelle auf und seien Sie dennoch herzlich gegrüßt.
 

Wenn die Theologen von der Menschwerdung Gottes sprechen, so ist das zunächst einmal recht abstrakt. Es begann auch so. Das älteste Evangelium (Markus) erzählt nichts von der Geburt Jesu. Doch es war folgerichtig, den Gedanken des Mensch gewordenen Gottes konsequent auf sein ganzes Menschenleben auszuweiten:
Gott wurde zunächst einmal Kind, Baby, „in Windeln gewickelt“.
Die Maler haben diese Vorstellung von Gott so einprägsam gemalt, daß eine Darstellung von „Mutter mit Baby“, soweit sie den passenden atmosphärischen „Rahmen“ hat, uns zugleich an die Geburt des „Gotteskindes“ denken läßt, wie bei dem Bild von George de La Tour, das unter dem Titel „Das Neugeborene (Geburt Christi)“ bekannt ist.

Die Vorstellung von Gott als Mensch, als Kind – was hat sie gebracht?
Auf jeden Fall viele gedankliche Anregungen auf allen Gebieten unseres Lebens bis hin zu ihrer kommerziellen Nutzung im Weihnachtsgeschäft, das ja immerhin für die Kinder bei uns Geschenke beschert.
Doch wenn ich an die Geschichte von Marianne B. und ihrem Weihnachtspäckchen denke
( http://www.gewalt-im-jhh.de/Erinnerungen_MB/06_Rueck-Sicht_dierkschaefer_.pdf )
dann weiß ich, daß es nicht nur Kinder gegeben hat (und heute noch gibt, - nur anderswo), die leer ausgingen, sondern auch Kinder, die in völlig unverständlicher Weise durch brutale Wegnahme der Geschenke zu Weihnachten terrorisiert wurden, und das von Menschen, die eigentlich darüber nachgedacht haben mußten, was es bedeutet, daß Gott Kind geworden ist.
Und überhaupt: Warum hat man in vielen Einrichtungen, zumindest vielen kirchlichen, die Liebe Gottes nicht auf die Kinder übertragen können?
Dabei denke ich nicht an die Verfehlungen Einzelner – Kriminalität gibt es nun einmal im menschlichen Zusammenleben. Hier ist die Frage: Wird sie als solche erkannt und wie wird damit umgegangen? Macht man die Augen zu? Was ist wichtiger: das Ansehen und die „Heiligkeit“ der Institution oder das Wohl und Wehe von Kindern?
Die andere Frage geht tiefer: Viele dieser Einrichtungen wurden ja aus dem Wunsch heraus gegründet, die Kinder als Geschöpfe Gottes ernst zu nehmen und sie zu „retten“. Leider wurde dieser anscheinend kinderfreundliche Gedanke zum System-Fehler, der in vielen Fällen „Mensch“ wurde in Gestalt von Erziehern, die bei der Rettung der Kinder eher an ein jenseitiges Leben dachten und ihnen das diesseitige zur Hölle machten.

Gott wurde Kind, doch „das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht begriffen“ (Johannes 1; 5).

Meinen Weihnachtsgruß verbinde ich mit dem Wunsch für das kommende Jahr, daß die Kirchen ihrer „Sendung“ gerecht werden und eine angemessene Lösung für die vielen ehemaligen Heimkinder finden mögen, die in kirchlichen Heimen nur in Andacht und Gottesdienst etwas von der Liebe Gottes erfahren haben und die bis heute von den Erinnerungen an ihre Kindheit alptraumartig heimgesucht werden.

Mein anderer Wunsch ist: Laßt es uns besser machen!

Wie, das hat Peter Maywald ganz diesseitig in einem Gedicht gesagt:

 

Wenn ein Kind geboren ist,
braucht es eine Wohnung,
Kleider, eine Spielzeugkist,
Bonbons als Belohnung,
Murmeln und ein eigenes Bett,
einen Kindergarten,
Bücher und ein Schaukelbrett,
Tiere aller Arten,
Wälder, Wiesen eine Stadt,
Sommer, Regen, Winter,
Flieger, Schiffe und ein Rad,
viele andre Kinder,
einen Mann, der Arbeit hat,
eine kluge Mutter,
Länder, wo es Frieden hat
und auch Brot und Butter.

Wenn ein Kind nichts davon hat,
kann’s nicht menschlich werden.
Daß ein Kind das alles hat,
sind wir auf der Erden.

 

Damit sind wir am Ende unseres Gedankenspaziergangs.
Danke, daß Sie mitgekommen sind!

Für Ihre Wege im neuen Jahr wünsche ich Ihnen alles Gute
und daß Sie ein Segen werden mögen für die Menschen, denen Sie begegnen.
Wenn Kinder darunter sind: Die brauchen das ganz besonders.

Dierk Schäfer